Schloss Bad Pyrmont
Umschauen im kulturellen Auge Pyrmonts
Umschauen im kulturellen Auge Pyrmonts
Über die Brücke des Wassergrabens – so geht es hinein ins Schloss. Es liegt auf einer Insel, die heute Kulturinsel ist, das kulturelle Auge des Ortes. Einst war es die Festung der Grafen von Spiegelberg, erbaut ab 1526. Dann erkoren es die Fürsten zu Waldeck und Pyrmont ab 1706 zu ihrer Sommerresidenz.
Das Schloss ist Teil der Festung Pyrmont aus dem 16. Jahrhundert – und innen wartet schon das Museum. Es ist nicht irgendeines, nein, es ist eines der bekanntesten im Weserraum.
Und wer nur etwas für große Namen übrig hat, wird hier fündig. Die Rede ist von Benjamin Franklin, von Königin Emma der Niederlande, Gottfried Wilhelm Leibniz oder von Zar Peter dem Großen. Warum spielen sie hier eine Rolle?
Sie alle hatten kleine oder große Leiden (Näheres fällt unter die ärztliche Schweigepflicht), jedenfalls kamen sie alle nach Bad Pyrmont, um sich mithilfe der „wundertätigen Quellen“ heilen zu lassen. Die wurden schon 1556 erschlossen, und Zehntausende strömten herbei, um ihre Körper gesunden zu lassen.
Doch im Grunde sind die Heilquellen schon mehr als 2000 Jahre alt.
Die berühmten Kurgäste warten im Roten Salon
Diese Geschichte des Bades von Pyrmont ist seit 2015 im Innern wunderbar aufbereitet. Die historischen Prunkräume der Beletage können besichtigt werden. Mal schauen, was dort gerade als Sonderausstellung so läuft. In der Dauerausstellung, im Roten Salon, warten schon die berühmten Kurgäste von damals.
Jedenfalls ist es atemberaubend, was dort alles zu sehen ist.
Auch die Stadtgeschichte ist faszinierend und leicht verständlich. Es wird klar, warum gerade im sumpfigen „Speckholtz“ nahe der bekannten Heilquelle auf dem heutigen Brunnenplatz diese „Veste Pyrmont“ entstehen musste.
Es war der strategisch wichtige Grundstein für einen neuen Herrschaftsbereich außerhalb des Einflusses von Paderborn. Das liegt rund 55 Kilometer südwestlich von hier.
Mit Klappbrücke und Fußsteg
Die Grafen von Spiegelberg hatten sich schon 1512 in Coppenbrügge östlich von Hameln auf einer Wasserburg fest eingerichtet. Diese Bau-Erfahrung sowie der Einfluss italienischer Architekten schlug sich dann nieder in dieser quadratischen Festungsanlage mit umgebender Graft, die vor den sich entwickelnden Feuerwaffen schützen sollte.
Nur über eine hölzerne Klappbrücke für Kutschen sowie eine kleine als Fußsteg war die „Veste Pyrmont“ zu erreichen.
Die Eckbastion an der Nordostseite ist dabei besonders imposant. Es gehörten auch Wohn- und Wirtschaftsgebäude dazu, denn bei Krisen mussten die Insassen längere Zeit dort ausharren. Es kam sogar noch die Bewohnerschaft der umliegenden Dörfer hinzu. All diese Menschen, meist Bauern und Handwerker, suchten dann hier Zuflucht.
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