Schloss Fürstenberg

Rund ums geschwungene F

Handarbeit – darin liegt das Geheimnis der Porzellanmanufaktur. Das geschwungene F mit dem Pinsel, in Blau auf weißes Porzellan gemalt, das können alle schon einmal zu Hause üben. Das F ist das Markenzeichen der weltbekannten Manufaktur Fürstenberg hier im Schloss.

In der Besucherwerkstatt sind einige dieser Hände zu bewundern, die das F professionell malen. An vier Arbeitsplätzen werden sichere Pinselstriche gesetzt, Henkel angeklebt, Teller gedreht und Figuren gegossen. Was für ein feines Handwerk! Multimedial geht es dabei weiter, tief in die Welt des Gestaltens.

Mehr noch: Jede und jeder kann sich sogar mit einem selbstbemalten Stück Porzellan den Wunsch nach einem Andenken erfüllen.

Die Schatzkammer öffnet sich

Seit 1747 besteht „Fürstenberg“ am Weserbogen. Im Schaumagazin sind tausend Porzellane im Vitrinenkabinett in einem lange Glaskubus ausgestellt. Das ist sehr sehenswert. Da stehen Design-Ikonen. Die ganze Mustervielfalt erstrahlt in ihrer Eleganz. 200 Jahre alte Zuckerschalen warten. Seltene Teller und Vasen schmücken die Plattformen. Es ist die Schatzkammer des Schlosses Fürstenbergs.

Tischlein deck dich – immer neu

Weiter geht es auf eine Reise durch die Welt des Porzellans mit mehr als 20.000 Objekten in den Ausstellungsräumen. Den Weitsch-Saal ziert eine große, offene Tafel. Das Schöne daran: Der Museumsleiter bestückt sie immer wieder neu. Die ganze Vielfalt von Fürstenberg wird nach dem „Mix-and-Match-Prinzip“ kultiviert, also immer wieder neu gemischt.

Tafelkultur entsteht aus effektvoller Gestaltung, und die lebt hier auf. Das gefällt den Gästen. Sie sind regelmäßig verblüfft, wie sich Glas, Besteck, Tischwäsche, Kerzen, Dekor und natürlich das Porzellan in immer neue Harmonie tauchen lassen. 

Zu Hause ist die Qual der Wahl meistens nicht so ausgeprägt, denn in der Regel sind bei den Gästen die Sets an Fürstenberg-Porzellan noch begrenzt.

Von Etikette, Tafelkultur und Malkunst

Dabei könnten noch Fragen bei Tisch auftauchen: Aus welcher Tasse trinke ich was? In welcher Reihenfolge benutze ich welche Teller? Wie wurde früher getafelt? Das alles ist bei einer Führung (auch für Schulklassen) im Weißen Klassenzimmer von den Museumspädagogen zu erfahren. Etikette zählt wieder etwas. Workshops und Malkurse sind auch im Angebot.

So können alle ihre persönlichen Vorlieben in der Handwerkskunst ausleben. Somit dürfte eigentlich kein Mangel an Nachwuchs herrschen. Doch es geht vor allem auch um den Spaß bei den Gästen, um eine Herausforderung und das Verständnis für dieses filigrane Handwerk mit der langen Tradition. 

Von der wissen auch die Fachleute zu berichten. Sie lassen sich bei der Expertisenstunde nicht nur fragen, sondern alle können ihre privaten Schmuckstücke zur Begutachtung mitbringen.

{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}
{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}

Ein bestechender Weserblick

Da aber „Fürstenberg“ auch „vorstehende Burg“ heißt, ist es naheliegend, einen Blick über die Mauern auf den Weserbogen in seiner herrlichen Landschaft zu wagen. Es stellt sich das erhebende und erhabene Gefühl von Weite ein, die sich wie ein Teppich vor den Betrachtern ausbreitet.

Mit etwas Glück ist zu sehen, wie unten ein Weserschiff anlegt, Gäste ein- und aussteigen. Es zieht fast lautlos weiter. Die Weser, dieser stetige Strom von Hann.Münden bis Bremerhaven, ist ein Synonym für Glück.

/